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Schreinermöbel mit Frauencharme
Die Allgäuerin: »Frau Gött, nicht umsonst gibt es heutzutage spezielle Nachfolgeberatungen für Familienbetriebe. Es scheint jedoch bereits ausgemacht, dass auch ihr Sohn einmal in die Fußstapfen Ihres Mannes treten wird.«
Alexandra Gött: »Naja, die kommenden fünf Jahre werden es zeigen, ob unser Sohn seine Zukunft in der Schreinerei sieht. Er ist jetzt 16 Jahre und hat seine Ausbildung zum Schreiner begonnen. Er mag die Schreinerei und ist schon immer stolz darauf gewesen, dass sein Vater eine Schreinerei betreibt. All seine Kindergarten- und Schulfreunde wurden bereits durch den Betrieb geführt. In unserer Familie gab es einen Grundsatz – von Montag bis Freitag wird gearbeitet und die Wochenenden gehören der Familie und natürlich machen wir auch Urlaub. Aber das Wichtigste ist, wir leben unseren Slogan »aus Liebe und Leidenschaft« und hoffen das trägt sich weiter – vielleicht auch auf die nächste Generation.«
Die Allgäuerin: » Schreiner galt immer als klassische Männerdomäne. Mit vier Schreinerinnen ist Ihre ›Frauenquote‹ relativ hoch.«
Alexandra Gött: »Frauen in Handwerksberufen – das ist auch ein Wandel der Zeit. Immer mehr weibliche Bewerbungen kommen zu uns ins Haus. Das Schreinerhandwerk ist sehr vielseitig, erfordert Feingefühl für Proportionen und Oberflächen. Der Fortschritt durch Maschinen und Hilfsgeräte macht es möglich, dass auch schwere Werkstücke von Frauen bearbeitet werden können. Außerdem gibt es doch nichts Schöneres, als von der Planung, über die Herstellung bis zum Einbau an einem Werkstück zu arbeiten und es im eingebauten Zustand beim Kunden zu sehen – mit dem Gefühl »das habe ich erschaffen«.
Die Allgäuerin: In den letzten Jahren scheinen Möbeldiscounter und nicht zuletzt auch der Onlinehandel stetig Raum zu gewinnen. Woran liegt es, wenn sich ein handwerklicher Traditionsbetrieb hier weiterhin erfolgreich behaupten kann?
Alexandra Gött: »Ja, das stimmt. Allerdings ist der Wunsch nach Individualität nach wie vor groß. Online-Plattformen wecken Wünsche, die schlussendlich nicht von den Möbelhäusern abgedeckt werden können. Ein Traum von vielen Männern und Frauen ist es immer noch, eine individuelle Schreinerküche zu haben – das Herzstück in jeder Wohnung bzw. dem Haus.«
Die Allgäuerin: »Was fasziniert und begeistert Sie so an dem Rohstoff Holz?«
Alexandra Gött: »Ich selbst habe in dieses Traditionsunternehmen eingeheiratet und mein Mann hat es geschafft, dass ich mich in den Rohstoff Holz verliebt habe. Und es begeistert mich bis heute, welche Möglichkeiten zur Verarbeitung uns dieser Werkstoff bietet.